Konstruktiv mitarbeiten und Wege aufzeigen
Bürgerinitiative „Zu(g)kunft Kerzell“ gegründet
„Zu(g)kunft Kerzell“ heißt die Bürgerinitiative, die sich nun in Kerzell gegründet hat. Die Mitglieder wollen sich bei den Planungen für den Ausbau der Bahnstrecke Hanau – Würzburg/Fulda aktiv beteiligen. „Unser Ziel ist es, konstruktiv mitzuarbeiten, Wege aufzuzeigen und Lösungen zu erarbeiten statt das Projekt kategorisch abzulehnen“, sagt Hermann Reith, frisch gewählter Vorsitzender der neuen Bürgerinitiative. Mit ihm im Vorstand sind Markus Weß (zweiter Vorsitzender), Gerd Müller (Schriftführer) und Thomas Atzler (Kassierer). Beisitzer sind Wolfgang Braun, Bernhard Möller, Hans-Joachim Seifert und Ortsvorsteher Steffen Reith. In den nächsten Tagen wird Löschenrod entscheiden, ob sich der Ort an der BI beteiligt oder nicht. Dann hieße die Bürgerinitiative „Zu(g)kunft Kerzell/Löschenrod“. Ein Beisitzerposten wurde entsprechend für ein Mitglied des Löschenroder Ortsbeirates freigehalten.
Für Kerzell wäre der Ausbau der Bestandsstrecke Fulda – Hanau eine schlechte Lösung. Schon heute schränken die beiden überregionalen Infrastrukturtrassen der Eisenbahn und die Autobahn A66 die Lebensqualität der Kerzeller deutlich ein. Das Verlegen zweier weiterer Gleise mitten durch den Ort würde zusätzlichen Lärm und weiter steigende Erschütterungen bedeuten. Baugebiete könnten nicht mehr erschlossen werden, Brücken müssten abgerissen, Straßen verlegt werden. Dabei sollten auch für Kerzell die Argumente und Kriterien für oder gegen eine Trasse gelten; zum Beispiel, dass der 250-Meter-Abstand der Gleise zur Wohnbebauung eingehalten wird.
In der Gemarkung Kerzell verläuft schon heute die Schnellfahrstrecke Fulda – Würzburg. Deren derzeitige Auslastung beträgt gerade einmal ein Viertel der Ist-Zugzahlen der parallel verlaufenden Bestandsstrecke Fulda – Hanau. Die BI schlägt daher die Anbindung der geplanten Ausbau-/Neubaustrecke Hanau – Würzburg/Fulda an die bisherige Schnellfahrstrecke Hannover-Würzburg deutlich südlich von Fulda vor. Der Personenfernverkehr könnte so auf die unterausgelastete Schnellfahrstrecke verlagert werden.
Der Güterverkehr bliebe zum überwiegenden Teil auf der alten Strecke und eventuell steigende Zugzahlen (Güterverkehr und Nahverkehr) könnten von den frei gewordenen Kapazitäten der Bestandsstrecke aufgenommen werden. Im verkehrlichen Gesamtzusammenhang stellt der Ausbau des Korridors Hanau – Würzburg/Fulda ein einheitliches Projekt zur Lösung der derzeitigen Überlastung dar. Daher sollte nach dem Willen der BI auch die Bestandsstrecke mit Schallschutz ausgestattet werden.
Das nächste Treffen der BI findet am Donnerstag, 26. Januar, ab 18 Uhr im Bürgerhaus Kerzell statt. Interessierte sind herzlich eingeladen.
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